MEDITATION & TRAUMA-SYMPTOME
Es ist wichtig, dass wir nicht zu viel und zu schnell tun, wenn wir Empfindungen in der Meditation erforschen - besonders in Zeiten erhöhter Angst wie diesen. Ein bisschen Intensität ist in Ordnung, aber nicht zu viel. Das Fühlen-Lernen braucht Zeit und wir müssen unsere Fähigkeiten sehr langsam aufbauen. Gefühlte Katharsis und das Festhalten mit weißen Fingerknöcheln sind nicht die Ziele - das gilt auch für sogenannte 'Traumaheilung'!
Sich auf schwierige Emotionen einzulassen, kann dazu führen, dass schwierige Dinge auftauchen - die gilt für jeden,
nicht nur für Überlebende von Traumata, Es gibt eine Handvoll wichtiger Anzeichen, nach denen LehrerInnen Ausschau halten sollten, welche darauf hinweisen, dass ein Meditationsschüler
möglicherweise eine traumatische Reaktion hat. Die häufigsten sind:
-langes (auch inneres) Weinen, das still, aber unkontrollierbar sein kann
-Kurzatmigkeit
-Zittern
-geballte Fäuste
-Haut wird rot oder blass
-übermäßiges Schwitzen
Die obige Liste beschreibt meistens sympathisch überwältigende, schnelle Anzeichen. Ebenfalls hinzuzufügen sind ein trockener Mund, erschwertes Schlucken, und große Temperaturveränderungen, zum Beispiel heißen Kopf oder Kältewellen überall im Körper.
Wirklich wichtig ist es, auch parasympathische Anzeichen für das Herunterfahren zu erkennen. Vermeide als Begleitperson Einfrieren und Dissoziation, hilf den Menschen, sich sicher und geerdet zu fühlen, zum Beispiel durch einfallsreiche Empfindungen in ihrem Körper, so dass sie zumindest in der Lage sind, sich an ihrer Umgebung und einem anderen Menschen zu orientieren.
Die Dissoziation kann sehr subtil sein - sei sehr vorsichtig mit schwebenden, festen Blicken, langsamen Reaktionen, aufkommenden Gefühlen des Verlusts oder Feststeckens und einer veränderten Wahrnehmung des Körpers, z. B. zu große, zu kleine, zu nahe Hände und Füße weit weg oder fehlende Gefühle im Bauch.